11.09.2018
Etwas schreckliches ist passiert. Luna hatte heute
morgen um 5:30
einen Anfall, von dem ich glaubte,
dass es ein epileptischer Anfall war.
Ich klingelte Nadja aus dem Bett und wir fuhren nach Haslbach in
die Tierklinik.
Hier nahm das Unglück seinen Lauf.
Muss noch erwähnen, dass wir Luna
nicht in mein Auto gebracht haben, sie konnte nicht rein
springen.
So hat Nadja ihren ihren Vater angerufen, der hat sie
reingehoben.
Er sagte mir später, an dem Abschiedsabend, er hätte es Luna
damals schon angesehen, dass sie es nicht
mehr lange machen würde. Er sei auf einem Bauernhof mit Hunden
groß geworden und er wüsste Bescheid.
Bevor ich hier die letzten Tage
von Luna beschreibe, eine Kurzgeschichte, damit Ihr nicht in
meiner HP suchen müsst.
Zunächst mal ein link zu der Seite, als Luna zu mir kam
hier
22.03.2017
Der TA hat bei Luna eine Zahnfleischwucherung festgestellt.
12.04.2017
Lunchen hat ihre OP am 10.04.17
gut überstanden, sie hatte eine Geschwulst im Unterkiefer.
Histologie haben wir noch nicht. Aber so wie sie aussieht, lebt sie
nochmals 11 Jahre.
28.04.
Ich war mit Luna beim TA, die Histologie besprechen. Der Befund ist positiv. Nun
muss ich schon wieder einen Wauzi in den Tod begleiten. Wow, ist das alles
sinnlos. Ich hoffe aber, dass wir dieses Jahr noch zum Guggi gehen können, es
kann noch nicht schon alles vorbei sein, ich hab sie doch erst seit einem
knappen Jahr.
Es wird nun doch nichts mit noch 11 Jahren leben.
30.05.17
War heute morgen das erste Mal am Guggi, nur für
die Hunde.
Bei Luna ist das Geschwür zurückgekommen, sie hat nicht mehr lange zu leben,
Aber sie soll die letzten Tage in Leichtigkeit verbringen, so wie alle meine
Hunde. Sie wird mir schon sagen, wann sie nicht mehr kann. Nadja möchte Luna
nochmals operieren lassen. Der TA ist nicht begeistert davon, weil er das
Geschwür wieder nicht ganz rausbekommt, es sitzt zu nahe an den Zähen. Und
KieferOP mit nachfolgender Chemo wollen wir dem Hund ja doch nicht antun. TA
meint, wenn nochmals OP, dann vorher Röntgen der Lunge, wegen Metastasen.
Dann würde er sie auf keinen Fall mehr narkotisieren. Es ist einfach schrecklich
wie schnell das Geschwür nun wieder wächst.
03.06.17
Hier
spricht Lunchen:
Ich bin ein todgeweihter Wau, Krebs im Kiefer, wie schon
oben erwähnt.
Meine eigentlichen Besitzer haben dieses PfingstWE keine
Zeit für mich.
Vor 1/2 Stunde sind alle Weiber heimgekommen von einem
Junggesellenabschied, auch meine beiden Besitzerinnen.
Sie haben noch nicht mal über den Zaun geschaut, Nadja
wohnt ja neben uns hier.
Es sieht so aus, als ob meine Gisela der einzige Mensch
auf dieser Welt wäre, die Tränen um mich weit,
wenn ich
mal tot bin.
Aber sie geht mir zum Guggi und
sie will, dass ich ein
Lächeln im Gesicht habe, wenn ich sterbe.
Ich soll noch einen glücklichen Lebensabschnitt bei ihr
haben.
Im August 2017 bekam Luna einen
Hotspot, das ist eine bekterielle Entzündung der Haut.
Kommt von den Bakterien im See, hat aber nichts mit Lunas Krebs
zu tun.
Oktober/November 2017
Der Krebs ist zurückgegangen. Es war die Futterumstellung. Sie
hat viel Himbeeren gefressen, Himbeeren fressen den Krebs und
vieles mehr. Sie bekam auch Medikamente, aber nur für den
Gestank im Maul, sie stinkt nicht mehr.
Sie ist total fröhlich, rennt mit Boder Collies um die Wetter.
Sie benimmt sich wie ein junger Hund, nicht wie ein kranker
Hund.
16.02.18 -
Was Luna betrifft, ihr geht es noch
immer gut. Sie bekommt jetzt 1-2/Woche medizinischen Honig auf das
Geschwür aufgetragen. Ich hatte ihr ja Honig mit Bananen verrührt ins
Futter gegeben.
Aber der TA meinte, Honig sei nicht antibiotisch, nur der mediz.
Honig.
Ich habe mich im Internet schlau gemacht. Da hieß es, dass der im
Supermarkt verkaufte Honig pasteurisierte wird,
um die Keime abzutöten. Daher zwar antibakteriell, aber nicht antibiotisch.
Der medizinische Honig wird stattdessen mit Gammastrahlen bestrahlt,
die guten Wirkstoffe (H2O2 von den Bienen produziert) bleiben
erhalten,
aber die Bakterien werden trotzdem abgetötet. Nun, der ist sauteuer,
aber ich schau mal, ob er wirkt.
Ich möchte Luna nicht noch einmal mit Antibiotika behandeln müssen.
03.07.18
Wir waren am Guggi
Luna wie sie leibt und lebt
18.07.2018:
Luna ist nun seit über 2 Jahren bei mir. Ich habe im Prinzip
mein ganzes Leben für sie umstellen müssen.
Ich hatte vor ihr insgesamt 6 Hunde, Sammy der 7te Hund.
Ich konnte alle meine Hunde tagsüber- auch mal nachts alleine
lassen,
ohne Vorkommnisse. Selbst Sammy, den ich erst mit 4 Jahren
bekam, konnte ich alleine lassen.
Mit Luna hat sich das Blatt gewendet. Sie ist nie so erzogen
worden, dass sie alleine bleiben konnte. Sie hat alles
mögliche angestellt, ist über Zäune gesprungen .... Keiner hat
ihr das abgewöhnt.
Luna war ein Geschenk für eine 11jährige Tochter der Familie
Caricato. Die Ehefrau wollte schon mal keinen Hund,
trotzdem hat der Vater
dem Kind den Wunsch erfüllt. Ein Kaninchen hätte auch einen
gewissen Kuscheleffekt gehabt
und wäre schon längst tot. Nun ist die Tochter 11 Jahre älter,
die Familie wurde kleiner, es musste umgezogen
werden und Luna, ein alter Hund, war nun im Wege. Sie sollte
vermittelt werden, kam aber immer wieder zurück.
Naja, keiner wollte sein Leben wegen Luna umstellen. Man kann
sie ja nicht alleine lassen. Sie räumt die Zimmer
in ihrem Sinne auf, macht Vorhänge kaputt, etc. etc. Aber das
wusste ich natürlich auch nicht. als ich am 29.05.2016
anbot, Luna mal tagsüber zu mir nehmen - alles nachzulesen
hier
Apropos Vorhänge: Als ich das mal
ansprach, bekam ich die schnippische Antwort: da können wir doch
nichts dafür.
21.08.2018
Wir waren heute das letzte Mal am Guggi
Die Temperaturen gehen endlich zurück . noch 3 Tage heiß bis 33
Grad, dann kühler
Dies war unwiderruflich der letzte Tag für
Luna am Guggi.
In Haslbach war Luna einen ganzen
Tag. Es wurden alle möglichen Untersuchungen gemacht,
kostete eine Menge Geld (über 500 €), das dieses Mal aber Nadja
gleich beglich.
(Es war nicht immer so, dass ich die TA Rechnungen bezahlt
bekam).
Wir konnten sie abends wieder abholen. Sie sollte nun jeden Tag
zweimal Luminal bekommen,
ein Barbiturat, das die Gehirnfunktionen, die den sog.
epileptischen Anfall auslösen, lahmlegen sollten.
Nach zwei Wochen sollte eine Untersuchung durchgeführt werden.
16.09.2018
Heute waren mal wieder alle Caricato Geschwister da, um mit Luna
spazieren zu gehen.
Wollten sehen, wie es ihr geht. Sie war sehr schlecht zu Fuß,
schwanken, Gleichgewichtsstörungen,
schlechtes Hören, schlechtes Sehen.
25.09.2018
Zwei Wochen nach Haslbach:
Mein TA, Dr. Plößl nahm ihr Blut ab, das dann ins
Labor geschickt wurde.
Ich berichtete ihm von Lunas Beschwerden.
Dr. Plößl sagte, hätte anders gehandelt, nicht gleich mit
Barbituraten angefangen.
Aber nun ist es wie es ist.
Er meinte, die Nebenwirkungen der Tabletten,
Gleichgewichtsstörungen etc. würden nach bald vergehen
Ich sollte dann am
Donnerstag danach,
die Resultate erfahren.
28.09.2018
Das Blutbild ist i.O. Leberwerte etc. i.O. Der maximal
therapeutische Wert sei erreicht. Man muss nun abwarten.
Wenn sie wieder einen Anfall bekommt, dann wird die Dosis evt.
erhöht. Vorläufig belassen. Wie es derzeit aussieht, frühestens
in 3 Monaten Nachkontrolle. Sie würde sich sicher bald an die
Tabletten (Barbiturat) gewöhnen und wieder aktiver werden.
Für mich persönlich ist es ein Drama. Luna und ich, wie haben
den Kampf verloren.
Der Tumor wächst im Maul und sie stinkt wieder. Aber der TA
meinte, nach dem Befund hat sie ja noch 1 ½ Jahre ein schönes
Leben gehabt. Er hätte ihr höchstens noch ein paar Monate
gegeben. Er sagte zwar damals zu Nadja und mir, sie könne noch 1
Jahr leben. Aber das war wohl nur um zu beruhigen. Aber wir
haben es noch länger geschafft.
Es sah eine Weile so aus, als
hätte Luna das schlimmste überstanden. Sie hatte keinen Anfall
mehr bekommen
und sie war wieder aktiv. Wollte wieder Ball spielen, jagte
Sammy sogar wie früher den Ball wieder ab.
Sie fraß die Äpfel, so wie sie vom Baum fielen.
Sie legte beim Spaziergang morgens wieder einen
schnelleren Gang ein.
Sie hatte sich an die Tabletten gewöhnt.
Wir hatten noch ein paar wirklich schöne Tage, aber dann war der
Kampf verloren.
In der ersten Oktoberwoche wurde es schlimmer mit den
Gleichgewichtsstörungen, nur noch wenige Tage
konnte sie ins Auto springen zum Spaziergang.
05.10.2018
Lunchen Tage sind gezählt, sie dämmert nur noch so vor sich hin
Wir dachten es käme von den Tabletten.
Am 07.10. war Dennis da und wir beschlossen, dass ich am 08.10
zum TA gehen sollte.
Mo., 08.10.2018
Da ich keinen Termin hatte, musste ich 2 Std. mit dem totkranken
Hund beim TA warten.
Ich sprach alle Beschwerden an. Er meinte, man könne die
Tabletten reduzieren.
ABER: er war sich sicher, dass der Auslöser zu dem Anfall der
Tumor war, der wohl mittlerweile im Gehirn saß.
Luna war ja in Haslbach total durchgerönt worden war außer der
Kopf. Man hatte nirgends was befunden,
aber für den Kopf wäre ein CT nötig gewesen. CT für einen
12jährigen Hund? GehirnOP bei einem 12jährigen Hund,
das wäre doch zu abstrus gewesen, so ein OP hätte sie nie
überstanden.
Also machten wir aus, dass ich die Tabletten reduziere und bei
keiner Besserung sollte der Hund am folgenden Freitag
eingeschläfert werden.
Ich sagte zum TA, wenn es MEIN Hund wäre, würde er ohne wenn und
aber sofort eingeschläfert werden, aber ich konnte das ja nicht
entscheiden.
Am Di konnte ich Nadja endlich davon überzeugen, mit dem TA
selbst zu reden, mir hat sie ja nicht geglaubt.
Der TA konnte sie dann überzeugen, dass alle gesundheitlichen
Probleme NICHT vom Anfall kamen, sondern von dem Tumor und das
eine Reduktion der Tabletten evt. einen Anfall zur Folge hätte,
bei dem sie grausam sterben würde.
Das war der Dienstag. Die Familie Caricato, die sich die letzten
2 Jahre nicht im Luna gekümmert hatte, (außer Nadja ab und an)
hatte vereinbart, sich von Luna verabschieden zu wollen und das
war erst am Mittwoch Abend möglich.
Luna ging wie immer ruhelos im Garten umher. Meist lag sie neben
mir. aber eben nicht immer. Plötzlich ta es einen Plumps und ich
sah sie nicht mehr. Sie war wieder mal umgefallen, aber wo???
Ich sag sie dann im Teich am Rand liegen. Lief zur Nadja rüber,
die zuhause war, weil krank. Sie sprang über den Zaun, ich
humpelte dann hinterher. Da war Luna schon wieder aus dem
Wasser. Sie hatte also die Kraft gehabt, sich über die Steine am
Teichrand zu schleppen. Sie wollte nicht sterben, aber es ging
halt nicht mehr.
Mi, 10.10.18
Wenn Luna im Haus war, lief sie dauernd hin und her, sie drängte
sich in jeden Winkel, sie suchte wohl eine Höhle zum Sterben-
ein Hund ist eben ein Wolf.
Draußen war Luna mal wieder getorkelt, über die Schnauze hingefallen und
blieb dann erst mal liegen.
An diesem Abend ging es Luna schon so schlecht, dass ich sie
kaum aus dem Haus bekam. Sie lag unterm PC Tisch.
Dann kam der große Abschied. Darüber möchte ich nun nicht
berichten (Affentheater haben meine Nachbarn gesagt, die ja die
letzten Jahre und auch den Abschied mitbekommen haben).
Nur die 2 Gassigeher, mein treuen Seelen, haben sich später im
Haus richtig verabschiedet.
Ich wollte, dass Du ein Lächeln im Gesicht
hast, wenn Du stirbst mein liebes Lunchen,
aber das war Dir dann doch nicht vergönnt.
Do, 11.10.18
Luna hatte die Nacht tief und fest durchgeschlafen bis um 4:30
morgens. Dann ging wieder das Rumgelaufe in der Wohnung los, so
wie die letzten Tage. Sie suchte wieder nach einer Höhle,
in der sie sterben konnte -
Während dieser Suche, schmiss sie alles um, was ihr im Weg
stand. Auch ein Mobiltelefon im Wohnzimmer. Ich habe nun ein
neues (Versicherungsfall).
Eigentlich sollte ich Luna zum TA fahren zum Einschläfern, aber
wenigstens das haben sie mir abgenommen. |